Schulleiter Matthias Wolf (Mitte), Konrektor Milad Ibrahim (rechts) und Ingenieur Nasser unterzeichnen den Vertrag zwischen Talitha Kumi und dem Ingenieurbüro AEG zur Planung und Überwachung des großen Bauprojektes.

Trotz Krise: In Talitha Kumi wird gebaut

Neue Baumaßnahmen werden mit über 1,8 Millionen Euro durch die Bundesrepublik Deutschland gefördert. ++ Modernisierung der Schulkirche abgeschlossen.

Bereits in den Sommerferien fanden Bauarbeiten in Talitha Kumi statt: Die Decke der Schulkirche wurde abgehängt und an den Säulen und Wänden wurden Verkleidungen angebracht.  Dadurch hat sich die Akustik des Raumes maßgeblich verbessert. Künftig können sich alle bei der täglichen Morgenandacht, bei Gottesdiensten, Feiern und Konzerten ganz an ders auf Gebet und Gesang, auf gesprochene Worte und eine feierliche Atmosphäre einlassen und konzentrieren – ohne wie zuvor mit dem stets begleitende Lärmpegel ringen zu müssen. Dank der zweckgebundenen Unterstützung – vor allem durch die evangelische Kirchengemeinde St. Wolfgang im sächsischen Schneeberg, die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche von Westfalen – konnte die Kirche entsprechend umgestaltet werden.

Nun beginnt außerdem eine 17-monatige kombinierte Baumaßnahme, die mit über 1,8 Millionen Euro durch die Bundesrepublik Deutschland gefördert wird. Durch den Bau einer Solaranlage soll Talitha Kumi merklich Stromkosten sparen, auch das Heizungssystem wird im Rahmen des Umbaus kostensparend umgestellt werden. Außerdem wird die bereits seit Jahren fällige Umgestaltung des Wegesystems vorgenommen: Damit die Straßen auf dem Gelände, die aus den 1960er und 80er Jahren stammen, dem Verkehrsaufkommen des 21. Jahrhunderts standhalten. Schließlich sollen neue Klassenräume und eine Schulcafeteria entstehen. An dieser Stelle danken wir dem Auswärtigen Amt ausdrücklich für diese
umfassende Unterstützung! Diese Förderung ermöglicht große Fortschritte in Talitha Kumi, die sonst so gar nicht hätten gestaltet werden können.

Diese Bauarbeiten scheinen auf den ersten Blick der Tatsache zu widersprechen, dass wir dringend um Spenden für Talitha Kumi bitten: Um den Betrieb des Schulzentrums aufrechterhalten und weiterhin die Gehälter der LehrerInnen und Mitarbeitenden bezahlen zu können. Die Fördermittel für die Baumaßnahmen sind allerdings mit einer klaren Zweckbindung versehen. Talitha Kumi erhält die Mittel also nur für spezifische Maßnahmen, sie stehen nicht für andere Verwendungszwecke zur Verfügung.

Umgekehrt werden die Bauarbeiten ganz allein durch diese Fördermittel finanziert. Die Spenden, um die wir intensiv in den vergangenen Monaten geworben haben und die viele von Ihnen uns in großartiger Weise haben zukommen lassen, werden nur genutzt, um in Zeiten der durch die Corona-Pandemie bedingten Wirtschaftskrise die laufenden Kosten zu decken. Es handelt sich also um zwei getrennte „Töpfe“, die nicht miteinander verrechenbar sind.

Die verschiedenen Beiträge fügen sich zusammen zu einem Engagement, das jungen Menschen im Heiligen Land gute Bildung und damit eine Zukunft eröffnet, und das die christliche Präsenz im Land der Bibel stärkt.

Wir danken Ihnen allen – dem Auswärtige Amt, den beteiligten Gemeinden sowie unseren treuen Spenderinnen und Spendern – sehr für Ihre Unterstützung!

Foto: Schulleiter Matthias Wolf (Mitte), Konrektor Milad Ibrahim (rechts) und Ingenieur Nasser unterzeichnen den Vertrag zwischen Talitha Kumi und dem Ingenieurbüro AEG zur Planung und Überwachung des großen Bauprojektes.